Von Schule zum Studium: Die 10 größten Unterschiede

Völlig motiviert geht es für dich nach dem Abitur auf die Universität. Einmal mehr bedeutet das für dich, dass du für Prüfungen lernen musst, Spaß mit Freund*innen hast und einem großen Abschluss entgegen arbeitest – Same same but different.

10 wesentliche Unterschiede, die du beim Umstieg von Schule auf Uni beachten solltest, haben wir hier für dich unter dem Motto A+ zusammengefasst.

Ausschlafen

Auf der Uni beginnt dein Tag gemütlich, denn deine ersten Veranstaltungen fangen oft erst am späten Vormittag an. Der Unterrichtsstart um 8 Uhr, denn du aus der Schule kennst und dein Wecker, der dich zeitig aus dem Bett jagt, gehören somit der Vergangenheit an.

Wenn du mit dem Studieren beginnst, verleitet das zu langen Nächten und verkaterten Folgetagen. Spaß und Partys gehören zum Studierendenleben dazu und dürfen genossen werden. Um zu vermeiden, dass du täglich mit Kater-Kopfschmerz zur Vorlesung gehst, verschieb wilde Partys besser auf das Wochenende und steh statt um 11 Uhr trotzdem früher auf und nutze den Morgen für gemeinsames Frühstück in der WG, morgendliche Sporteinheiten oder erste Univorbereitungen.

Anwesenheitspflicht

Die Schulpflicht hat dir als Schüler*in keine andere Wahl gelassen, als am Unterricht teilzunehmen und zu lernen. Als Studierende bist du nur bei Seminaren verpflichtet zu erscheinen, denn dort herrscht Anwesenheitspflicht. In Vorlesungen kontrolliert hingegen niemand, ob du erscheinst oder zu Hause bleibst.

Aus dem Haus

Vielleicht ist dein Unistart mit dem Auszug von zu Hause verbunden. Dann heißt Uni für dich, dass du neue Freiheiten genießt und nicht mehr mit den Eltern und Geschwistern unter einem Dach leben musst. Damit verzichtest du auf nerviges Türklopfen und ständiges Rufen von Mama und Papa. Auch die täglichen Essenrituale, lästige Diskussionen und das ständige sich erklären und rechtfertigen müssen, fallen weg.

Mit dem Unistart erlebt du das erste Mal WG-Feeling mit Freund*innen oder beziehst die erste eigene Wohnung. Das heißt aber auch an häusliche Verpflichtungen denken zu müssen. Einkaufen, Wäsche machen oder an wichtige Termine denken werden dir auf der Uni nicht mehr von Mama und Papa abgenommen.

Anonymität

In der Schulklasse kennt man einander und selbst auf dem Schulhof hat man sich zumindest schon mal gesehen und bei Mitschüler*innen und Lehrer*innen einen Ruf weg.

Auf der Uni sind die Veranstaltungen oft richtig groß und voller fremder Gesichter. Grade Studierende der ersten Semester kennen einander noch nicht. Das hat den Vorteil, dass du anonym bleiben und dich neu erfinden kannst. Unter der Vielfalt deiner Kommiliton*innen kannst du dir eine Peergroup ausfindig machen, die zu dir passt.

Ansprechperson

In Schule hattest du feste Klasse mit Mitschüler*innen und Lehrer*innen, die du besonders gern mochtest. Damit war auch in Krisen immer eine Bezugsperson zur Stelle.

Auf der Uni wechseln deine Kurse und damit auch die Kursteilnehmer*innen und du hast immer andere Lehrende und Mitstudierende um dich herum. Das bedeutet, dass du deine neuen Buddys selber finden musst. Grade anfangs hilft es, wenn du in deinen Veranstaltungen nach lieben Mitstudis Ausschau hältst, aus denen du dir ein soziales Netzwerk bauen kannst.

Durch die verschiedenen Unikurse hast du ganz unterschiedliche Menschen mit individuellen Interessen und Vorlieben um dich herum. Das kann sehr cool sein, weil sich dadurch eine diverse Gruppe um dich bilden kann.

Anmeldung

In der Schule bekommst du zu Beginn des Schuljahres einen Stundenplan mit Pflichtfächern, die belegt werden müssen. Auf der Uni entscheidet du, welche Kurse und Vorlesungen du belegen willst. Während du einige Fächer im Rahmen deines Studienganges früher oder später absolvieren musst, kannst du dir Wahlfächern anhand deiner eigenen Interessen zusammensuchen.

Das heißt aber auch, dass du dich auf der Uni selbstständig Anmelden und Einteilen musst. Den Stundenplan stellst du dir also selber zusammen und das erfordert auch ein wenig Talent im Zeitmanagement.

Alleinige Verantwortung

In der Schule wird dir durch die Schulpflicht und durch einen fixen Stundenplan die Verantwortung für deine Bildung und das Lernen mehr oder weniger abgenommen. Auf der Uni musst du die Zeit, die du für die Uni aufwendest, selbst planen und trägst die alleinige Verantwortung über deine Lernfortschritte. Du entscheidest, ob du an einer Vorlesung teilnimmst oder stattdessen Arbeiten gehst oder die Freizeit mit Freund*innen genießt.

Ebenfalls liegt die Dauer deines Studiums in deiner Verantwortung. Du entscheidest, ob du den Bachelor in der Regelstudienzeit durchziehst oder ob du dir Zeit lässt und vielleicht nebenbei schon zum Arbeiten beginnst.

Art des Lernens

In der Schule hast du dir für Tests kleinere Mengen an Lernstoff einprägen müssen. Dafür hat es gereicht, mithilfe von Lehrmaterialien und Mitschriften aus dem Unterricht zu Lernen. Auf der Uni ist der Prüfungsstoff sehr üppig und du musst viel auf einmal Lernen.

Neben eigenen Mitschriften hast du für die Prüfungsvorbereitung auch noch Skripte, PowerPoint-Präsentationen, Altfragenkataloge und Buchempfehlungen zur Unterstützung. Oft bilden sich unter Studierenden auch Lerngruppen in denen du mit Kommiliton*innen für die Prüfungen lernst. Auf den Uni kommst du in Kontakt mit speziellen Lerntechniken wie der Mnemomethode oder der Loci-Methode, die das Einprägen von großen Mengen Lernstoff erleichtern.

Abliefern

In der Schule wurde deine Leistung in Form von Tests, Klausuren, Projekten, Vorträge und Mitarbeit überprüft. Das bedeutet, ständig vorbereitet sein zu müssen und mit Überraschungstests zu rechnen.

An der Uni erfolgt die Beurteilung erst am Ende eines Moduls nach Semesterende. Deine Leistung wird dann in Form einer einzigen umfassenden Klausur überprüft. In Seminaren kommen kleinere und größere Hausarbeiten hinzu.

Die Leistungsüberprüfung auf der Uni ist Fluch und Segen, denn einerseits hast du im Semester Ruhe vor Tests, andererseits stehen dir am Semesterende Prüfungsphasen bevor, in denen viel zu Pauken ist.

Aufbau eines Jahres

Das Schuljahr setzt sich aus vielen Wochen Unterricht und mehreren kurzen Ferienwochen zusammen. Auf der Uni besteht dein Jahr hingegen aus zwei Semester mit zwei langen Semesterferien.

Auf der Uni beginnt dein Jahr mit dem Wintersemester im Oktober und endet je nach Uni Mitte Februar. Nach einer langen vorlesungsfreien Zeit starten die Studis Anfang April in das Sommersemester, das im Juli endet und eine lange und wohlverdiente Sommerpause ankündigt.

Fazit

Auf der Uni ist vieles anders, als wir es aus Schultagen gewohnt sind und als Erstsemester*in gibt es einiges, was anfangs neu und überfordernd ist.

An die Veränderungen gewöhnt man sich und Einführungveranstaltungen und deine Studienvertretung erleichtern den Umstieg von Schule auf Universität zusätzlich. Außerdem bist du nicht alleine und sitzt mit deinen Kommiliton*innen im selben Boot und ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.

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