Im Herbst ist Pilzsaison und das gibt viel Anreiz, um Zeit in der Natur zu verbringen. Und nein, für die Trippy-Guides und psychedelische Abenteuer müssen wir dich leider auf die Vice verweisen. Bei uns geht es um Pilze suchen für deine Küche.

Dabei ist die Vielfalt einfach riesig- entsprechend es beim Sammeln einiges zu beachten, damit mit dem Ausflug in die Natur kein Trip ins Krankenhaus in dein Körbchen wandert. Zum Glück gibt es jede Menge Möglichkeiten, die dich bei deiner Pilzsuche unterstützen können. Ob Apps, geführte Pilzwanderungen oder deine eigene Ausbildung zu Pilzexpert*innen. Wir haben uns die Sache mit den Pilzen für dich genauer angeschaut.

Beliebte Pilzsorten

Schopftintling, Violetter Rötelritterling, Mohrenkopf-Milchling oder Herbsttrompete. Neben komischen Namen lässt auch die Diversität unter den Speisepilzen deutscher Wäldern nicht zu wünschen übrig. Für Pilzliebhaber hat der deutsche Naturschutzbund eine Auflistung der beliebtesten und leckersten Speisepilze zusammengestellt und mit Rezepten versehen.

Nicht alleine auf die Pilzsuche gehen

Als Noob ist Leichtsinn beim Pilzesammeln fehl am Platz und du solltest lieber auf deinen Fund verzichten, wenn du dir unsicher bist. Leider passieren Verwechslungen nämlich sehr oft, da es in Deutschland viele giftige Pilze gibt, die essbaren Arten stark ähneln. Wenn du alleine Pilze sammeln gehst, kannst du dir vorab schon ein paar Informationen vom Naturschutzbund einholen. Der versorgt dich mit einem tollen Leitfaden für deine Pilzwanderung und erklärt dir unter anderem, wie du Verwechslungen vorbeugst und was bei einer Vergiftung zu tun ist.

Apps zum Pilze suchen

Diese drei Apps sind sowohl für erfahrene Pilzsammler als auch für Newbies geeignet. Sie funktionieren über den Foto-Scan, der dir Informationen über deinen Fund liefert. Alle Apps verfügen zudem über ein Pilzlexikon mit Einzelheiten zu der jeweiligen Art.

Platz 3: Pilzator (Android)/Pilz Erkenner (iOS): Top Feature der App ist die nerdy Quizfunktion, bei der du dein Pilzwissen testen kannst. In einer Community kannst du außerdem deine Pilzfotos uploaden und deinen Fund mit anderen Teilen und unter anderen Sammler*innen die Pilzart erfragen. Deine Pilzfundorte kannst du zudem auf der Karte einspeichern.

Platz 2:  Pilze App: Ziemlich cool bei dieser App ist das Feature „Bestimmungsschlüssel“, mit dem du Pilze nach ihren Eigenschaften und Merkmalen filtern kannst. Mit dem Feature „Vorkommen nach Region“ kannst du in deiner Nähe Pilzfundorte ausfindig machen und damit gezielt auf Pilzwanderung gehen. Das Pilzlexikon der App gibt dir erweiterte Infos zu Essbarkeit, Aussehen, Vorkommen, Geschmack und Geruch einer Pilzart. Schöner Bonus: Das Layout ist mega liebevoll!

Platz 1 Meine Pilze: Applaus – diese Anwendung ist von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Testsieger unter den Pilzapps gewählt worden. Zwar ist das Design etwas altbacken, dafür punktet die App mit ihrem riesigen Pilzlexikon voller Bestimmungsmerkmale und Ausprägungen der Pilzart. Auch hier gibt es wieder einen tollen Filter, mit dem du deinen Fund mit Illustrationen und Beschreibungen zu Merkmalsausprägungen vergleichen und kategorisieren kannst.

Fazit Pilzapps

Die Apps sind super, um dir Pilzwissen anzueignen und können dir bei der Bestimmung deiner Pilze helfen. Außerdem sparst du das Gewicht von Naturführer im Rucksack. Um auf Nummer sicherzugehen, solltest du dich aber nicht allein auf eine App verlassen und deine Funde von Pilzsachkundigen begutachten lassen. Die deutsche Gesellschaft für Mykologie hat ein ausführliches Fazit zu weiteren Pilzapps parat.

Pilzführer

Wenn du lieber ein Buch in der Hand hast, gibt es von der Pilzschule 3 Literaturempfehlungen für dich, die deine nächste Pilzsuche wunderbar begleiten und unterstützten. Bei Pilzführern solltest du auf Aktualität achten und darauf, dass sie den Naturschutz beachten. Außerdem ist wichtig, dass sie sich auf leicht erkennbare Pilze konzentrieren, damit dich das breite Pilzspektrum nicht verwirrt. Zudem gilt es in der Praxis immer die Beschreibung mitzulesen, um dich nicht nur auf den Bildvergleich zu verlassen.

Geführte Pilzwanderungen

Neben der Waldwanderung und dem Sammeln erhältst du bei geführten Pilzwanderungen jede Menge Informationen über die verschiedenen Fungiarten. Inhaltlich geht es viel um die Guidelines beim Sammeln, wie zum Beispiel mögliche Verwechslungen und du wirst über Pilzvergiftungen aufgeklärt. Weitere Themen können beispielsweise die Bedeutung der Pilze für das Ökosystem und die richtige Zubereitung in der Küche sein. Die Inhalte sind dabei immer vom Anbieter abhängig.

Deine Pilz-Wander-Möglichkeiten

• Pilzsachverständige: über die Website der deutschen Gesellschaft für Mykologie kannst du nach Sachkundigen in deiner Region ausfindig machen. Du erfährst dort auch die Kontaktdaten der Pilz-Fachmenschen. Manche Sachkundige bieten Wanderungen an. Du kannst dich aber auch an sie wenden, um deine Funde bestimmen zu lassen, wenn du unsicher bist.
• Freiburg, Schwarzwald: In Baden-Württemberg kannst du beispielsweise im Schwarzwald für 25-35€ eine dreistündige Pilzwanderung buchen.
• Köln und Bergisch–Gladbach: Im bergischen Land kannst du zum Beispiel für einen Preis zwischen 40€ und 80€ eine fünfstündige Pilzwanderung buchen.

Pilzgebiete in Deutschland

Wenn du alleine auf Pilzsuche gehst, kannst du auf Standortsmerkmale achtgeben. Am ehesten wirst du in waldreichen Gebieten fündig. Einige Pilze kannst du auch anhand der Bäume erkennen, mit denen sie in Symbiose gehen. Beim Standort solltest du auch das Waldgesetz deines Bundeslandes beachten, da es nicht überall erlaubt ist, Pilze zu sammeln. Naturschutzgebieten und Nationalparks, eingezäunte Waldstücke, Verjüngungsflächen und Abholzungsgebieten sind zum Sammeln tabu.

Deutschland: Ein Land voller Pilze

• Wunderschöne deutsche Wälder: Für die kommende Herbstwanderung mit deinem Pilzkorb stellt dir das Geo-Magazin sechs Wälder vor.
• Pilzradar: der Pilzradar ist ein tolles online Tool, mit dem du nach einer bestimmten Pilzsorte oder innerhalb deines Bundeslandes ein Gebiet ausfindig machen kannst, indem du deine Pilzsuche startest.
• Weiter geht‘s: In diesem ausführlichen Artikel von Reise Reporter wirst du garantiert eine Pilzregion in deiner Nähe inklusive liebevoller Beschreibung des Gebiets finden.

Und jetzt viel Spaß bei deinem neuen Hobby – es ist Pilzsaison!

Lust auf herbstliche Rezepte? Wir haben genau das richtige für dich!