Du willst dir neben dem Studium etwas dazu verdienen und suchst nach einem Job? Den Begriff Werkstudent*in hast du sicher schon mal gehört. Aber weiĂźt du auch, was damit genau gemeint ist? Kein Thema – wir erklären es dir gerne.
Kurz gesagt steht Begriff „Werkstudent*in“ fĂĽr Studierende, die neben ihrem Studium einen Job haben. Oft ist ein Werkstudentenjob der erste Schritt in die Arbeitswelt. Eine super Gelegenheit also, um sich auf den späteren Beruf vorzubereiten. Ganz so simpel ist es aber nicht. Denn ein paar Regeln und Voraussetzungen mĂĽssen erfĂĽllt werden. Und von einigen Goodies hast du wahrscheinlich noch nie gehört!
Werkstudent*in: Regeln und Voraussetzungen
Um als Werkstudent*in zu gelten, musst du immatrikuliert sein. Außerdem darfst du dich nicht in einem Urlaubssemester befinden. Das sind die Voraussetzungen. Nun zu den Regeln. Die betreffen vor allem deine Arbeitszeit. Denn als Werkstudent*in darfst du nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten. Ausnahmen sind in den Semesterferien, bei Nachtarbeit oder einem Praktikum. In diesen Fällen sind bis zu 40 Stunden möglich. Aber Achtung: Du darfst trotzdem maximal 26 Wochen im Jahr länger arbeiten.
So viel Arbeitszeit und dann noch dein Studium? Da sollen Auszeiten natĂĽrlich nicht fehlen. Deswegen hast du auch als Werkstudent*in Anspruch auf Urlaub. Wie viel Urlaub du bekommst, richtet sich ganz danach, wie viele Tage in der Woche du arbeitest.
 Wo arbeiten Werkstudent*innen
Werkstudentenjobs werden in so gut wie jedem Bereich angeboten. Beliebte Berufsfelder sind beispielsweise Büroarbeit, Marketing, Informatik, Vertrieb, Mitarbeit an der Uni (Assistenz/Forschung), Gastronomie oder Produktentwicklung. Ein Zusammenhang zwischen deinem Werkstudentenjob und Studium ist nicht nötig, aber sinnvoll. Denn so kannst du schon mal in deinen späteren Berufsbereich reinschnuppern. Außerdem hast du bei der Bewerbung gleich einen Vorteil.
Wo finde ich Werkstudentenjobs?
Werkstudentenjobs lassen sich auf typischen Stellenausschreibungsplattformen wie Indeed oder Stepstone finden. Bei den Tausenden von Gesuchen fällt ein Überblick jedoch nicht immer leicht. Dafür gibt es andere Plattformen, die auf die Stellenausschreibung für Werkstudent*innen spezialisiert sind. Bei Zenjob, YoungCapital oder studentjob.de findest du zahlreiche Ausschreibungen in verschiedenen Bereichen. Ist dort auch nichts dabei, bleibt noch die Website deiner Uni. Denn oft sind auch hier Ausschreibungen von der Universität direkt oder von Partnerbetrieben.
Wie viel verdient man als Werkstudent*in?
Wie viel kannst du dir monatlich dazu verdienen? Auf diese Frage hast du sicher schon gewartet. Da der aktuelle Mindestlohn bei 12 Euro liegt, ist dir dieser Stundenlohn schon mal sicher. Einzelne Unternehmen zahlen sogar 20 – 22 Euro. Durchschnittlich liegt das Gehalt aber zwischen 12 und 15 Euro. Das wäre dann bei 20 Stunden Arbeitszeit ein Bruttogehalt von 960 bis 1200 Euro im Monat. Gar nicht so schlecht.
Was du außerdem noch zu deiner Gehaltsberechnung als Werkstudent*in wissen musst, ist, dass du weniger Sozialversicherungsbeiträge zahlst. Dafür brauchst du ab einem Gehalt von 450 Euro allerdings auch deine eigene Krankenversicherung. Das ist für dich besonders relevant, falls du bisher zusammen mit deiner Familie versichert warst. Aber wir können dich beruhigen: die Versicherungsbeiträge für Studierende fallen relativ gering aus.
Steuern fĂĽr Werkstudent*in
Ja, auch mit dem unangenehmen Thema Steuern müssen sich Werkstudent*innen auseinandersetzen. Doch öfter klingt das komplizierter, als es ist. Also lass es uns kurz machen: Als Werkstudent*in unterliegst du der Lohnsteuer. Das sind 14 Prozent von deinem Gehalt.
Allerdings darfst du im Jahr bis zu 10.347 Euro steuerfrei verdienen. Überschreitest du diesen Betrag nicht, kannst du dir im Folgejahr alles wieder zurückholen. Häufig werden auch erst gar keine Steuern abgezogen, wenn dein monatliches Einkommen nicht den Anschein macht, den Freibetrag zu übersteigen.
Vorteile als Werkstudent*in
Kommen wir von Steuern wieder zu einem schönen Thema. Sicher fragst du dich, welche Vorteile ein Studentenjob so mitbringt – und das sind tatsächlich ganz schön viele.
Fangen wir mit den Offensichtlichen an: Ein Werkstudentenjob bedeutet finanziell unabhängiger zu sein. Du bist nicht mehr angewiesen auf deine Eltern oder BAföG. Je nachdem wie viel du verdienst, kannst du vielleicht dein Studium oder deine Miete selber finanzieren.
Außerdem hast du die Möglichkeit, dich im Berufsleben auszuprobieren. Du kannst dir verschiedene Bereiche anschauen und dabei deine Stärken und Schwächen kennen lernen. Auch wenn du am Ende feststellst, dass der Job nichts für dich ist, im Lebenslauf kommt er trotzdem gut. Wenn dir dein erster Werkstudentenjob gleich gefällt, umso besser.
Stellst du dich gut an und bist engagierst, steigen deine Chancen auf eine Übernahme. Wenn du schon während deines Studiums Fuß fasst, sparst du dir danach die Jobsuche.
Nun zu ein paar Dingen, die du vielleicht noch nicht wusstest. Denn mit deinem Werkstudentenjob kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Geld verdienen und deine Abschlussarbeit schreiben. Viele Betriebe geben dir die Möglichkeit, deine Bachelor- oder Masterarbeit in ihrem Unternehmen zu schreiben.
Außerdem lässt sich der Werkstudentenjob als Praktikum anrechnen. Falls dein Studiengang ein Pflichtpraktikum vorschreibt, hast du auch das automatisch erledigt. Sofern dein Job zu deinem Studium passt natürlich.
Brauchst du noch Inspiration bei der Jobsuche? Vielleicht ist ja Fahrradkurrier*in oder ein Studentenjob im Fitnessstudio etwas fĂĽr dich.