Journalismus studieren: Braucht man das?

Muss man Journalismus studieren, um in diesem Beruf arbeiten zu können? Oder ist der Weg über Praktika, Volos und die Lokalzeitung besser?

Du träumst davon, eine eigene Kolumne zu schreiben, für die New York Times zu arbeiten oder als Reporter vor Ort zu sein, wenn etwas Großes passiert? Dann kann es für dich sinnvoll sein, Journalismus zu studieren. Allerdings haben die wenigsten berufstätigen Journalist*innen den Beruf auch wirklich studiert.

Ist ein Journalismus-Studium sinnvoll?

Der Beruf Journalist*in ist keine geschützte Bezeichnung. Das heißt, dass man nicht zwingend Journalismus studieren muss, um im in der Branche Fuß zu fassen. Es gibt daher viele verschiedene Meinungen darüber, ob ein Journalismus Studium sinnvoll ist oder nicht. Manche Menschen denken, dass man ohne Abschluss kein vollwertiges Mitglied der Zunft ist. Andere sind der Ansicht, dass man auch ohne Studium ein guter Journalist*in werden kann, solange man viel Praxiserfahrung sammelt.

Im Gegensatz dazu benötigt die Ausstellung eines Presseausweises die Erfüllung bestimmter Kriterien. Es gibt viele Seiten, die eine Ausstellung anbieten. Beispielsweise der Deutsche Presseverband. Als Nachweis für deine journalistische Tätigkeit gelten beispielsweise aktuelle Artikel in Printmedien, Mitschnitte aus dem Hörfunk oder aus TV-Sendungen.

Dabei muss der Name allerdings vollständig genannt werden. Auch die namentliche Nennung im Impressum eines relevanten Medientitels oder aktuelle Online-Publikationen unter Angabe des URL können als Nachweis dienen. Eine ausführliche Liste der akzeptierten Tätigkeitsnachweise kann man auf der Seite des deutschen Fachjournalistenverbands nachschlagen.

Als Journalist*in kann man in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten und hat so die Möglichkeit, seine Karriere ganz individuell zu gestalten. Allerdings solltest du bedenken, dass kaum ein journalistischer Beruf auch ein Journalismus Studium wirklich voraussetzt. Meist reichen vergleichbare Abschlüsse.

Diese könnten zum Beispiel Germanistik oder Medienwissenschaft sein. Ein gängiges Beispiel dafür, dass man nicht zwingend einen journalistischen Abschluss braucht, lässt sich in technischen Redaktionen finden. Hier reicht meist ein technisches Studium, um in der Redaktion schreiben zu können. Solange du verstehst worum es geht 😉

Was kann ich mit einem Journalismus-Studium machen?

Wenn du dich dazu entscheidest Journalismus zu studieren, steht dir nach dem Abschluss die ganze Welt der Medien offen. Du kannst zum Beispiel als Reporter für Zeitungen, Magazine oder Online-Portale dein Unwesen treiben, Radiomoderator*in oder Fernsehjournalist*in werden oder auch als PR-Berater*in tätig sein. Allerdings wirst du auch dort ohne entsprechende Berufserfahrung nicht weit kommen.

Wichtig ist, dass du dich für einen Bereich entscheidest, der dir wirklich liegt und in dem du dich gut entwickeln kannst.

Wie sieht das journalistische Arbeitsfeld aus?

Das journalistische Arbeitsfeld ist wahnsinnig vielfältig, was seinen Reiz auch ausmacht. Du kannst als Reporter*in für eine Tageszeitung arbeiten und über aktuelle Ereignisse berichten und regionale Veranstaltungen besuchen, als Redakteur*in in einer Zeitschrift tätig sein und Artikel verfassen oder auch als PR-Berater*in für Unternehmen oder Organisationen aktiv werden. Auch das Verlagswesen sowie bestimmte Bereiche der Kulturbranche brauchen Journalist*innen. Der Hörfunk und das Fernsehen sowieso.

Die Möglichkeiten, die sich dir eröffnen, hängen auch davon ab, welche berufliche Erfahrung du während deines Studiums gesammelt hast. Warst du vielleicht mehrere Semester lang im Studenten-Rundfunk-Sender deiner Uni aktiv? Oder warst du in der Redaktion der Unizeitung mit involviert?

Kann ich ohne Journalismus zu studieren als Journalist*in arbeiten?

Absolut! In der Realität sind ein (beliebiger) Hochschulabschluss sowie Berufserfahrung der Schlüssel zum Erfolg. Du solltest dir trotzdem die passenden Studienfächer suchen. Germanistik ist immer eine gute Wahl, andere Sprachen sind ebenfalls nützlich. Ergänzen kannst du das Ganzer mit deinem Wunschfeld. Musikjournalismus? Studiere Musikwissenschaften! Du bist scharf auf das politische Ressort? Studiere Politikwissenschaften! Der Feuilleton ist dein ding? Studiere Kunstgeschichte!

Deine Kenntnisse im Themenbereich sind im Journalismus wichtiger, als vorweisen zu können, dass du ein Journalismus studiert hast. Wenn du wirklich journalistisch tätig werden möchtest, dann versuche während des Studiums für kleinere Tageszeitungen oder online Blogs zu schreiben. Das wird dir meistens mehr bringen. Und stelle dich auf das Freelancen ein – auch über Jahre hinweg. Unbefristete Verträge sind in dieser Branche die Einhörner.

Auch ein ausgebautes Netzwerk kann nicht schaden. Je mehr andere Journalist*innen du kennst und je besser deine Connections, umso mehr Chancen hast du auf gute Jobs in der Branche. Im Journalismus Studium kommst du automatisch an diese Connections. Aber wenn du dich gut mit LinkedIn, Xing etc. auskennst, kannst du dein Netzwerk selbstständig aufbauen.

Fazit 

Ein Journalismus Studium kann sinnvoll sein, wenn man Interesse an der Nachrichtenvermittlung hat und gerne schreibt. Die Journalistenschule bietet einen guten Einblick in die Arbeit von Journalist*innen und die verschiedenen Arbeitsbereiche. Man lernt das ABC der redaktionellen Arbeit und nützliche Extras. Außerdem baut man quasi nebenbei ein wichtiges Netzwerk mit Gleichgesinnten auf.

Allerdings sind Freelancen, Praktika, Volos etc.der eigentliche Weg zum Journalismus. Mehrere Jahre für den Lokalteil einer Tageszeitung zu schreiben ist meistens deutlich ergiebiger als Journalismus zu studieren.

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