In 6 Schritten zur passenden Hausarbeitsfrage

Du musst in diesem Semester noch eine Hausarbeit schreiben, hast aber immer noch kein Thema gefunden? Überhaupt fällt es dir schwer, eine gute Hausarbeitsfrage zu finden? Dann wird dir dieser Artikel weiterhelfen: Wir erklären dir, was du bei der Themenfindung beachten musst!

Erinnerst du dich an unseren Artikel über ChatGPT? Dort haben wir dir Kim vorgestellt – stellvertretend für alle Studis, die mit der Hausarbeits-Schreiberei ihre Schwierigkeiten haben. Diesmal steigen wir zu Beginn der Hausarbeit ein: Kim ist auf der Suche nach einem guten Hausarbeitsthema und fragt sich, wie man das überhaupt findet und was eigentlich eine gute Hausarbeitsfrage ausmacht. Kommt dir bekannt vor?

Vom Sinn einer Hausarbeit

Hausarbeiten dienen dem Erlernen wissenschaftlicher Standards. Soll heißen: Die Hausarbeit ist nicht der Ort, an dem du das Rad neu erfinden sollst. Niemand erwartet von dir, auf 15 Seiten eine Forschungslücke zu identifizieren und zu schließen. Saubere Quellenarbeit, Zitation, eine schlüssige Argumentation und die Handhabbarkeit der gewählten Frage sind wichtiger als Originalität. So solltest du auch die Wahl deiner Hausarbeitsfrage angehen. Nichts ist ärgerlicher als eine tolle Frage, die für die Hausarbeit „zu groß“ ist oder die du zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht kompetent beantworten kannst. Mit den folgenden 6 Schritten reduzierst du diese Gefahr.

1. Fachspezifische Vorgaben beachten!

Je nach Studiengang kann „Hausarbeit“ sehr unterschiedliche Studienleistungen meinen. In einem naturwissenschaftlichen Fach kann die Hausarbeit auf einem durchgeführten Experiment beruhen. Einen einzigen Weg und eine einzige Art der „richtigen“ Fragen gibt es deshalb nicht. Heißt für dich: Deine erste Anlaufstelle ist die Lehrkraft des Seminars, in dem du die Hausarbeit schreibst. Welche konkreten Vorgaben gibt es an deiner Uni, in diesem Seminar, für dein spezifisches Fach? Was sind die No-Gos? Diese Fragen solltest du schon ganz am Anfang klären. Das spart Zeit, Arbeit und bewahrt vor Missverständnissen.

2. Neugier ist die beste Motivation.

Um ein geeignetes Hausarbeitsthema zu finden, solltest du noch einmal den Seminarplan anschauen. Welche Themen fandest du besonders spannend? Wo hast du vielleicht sogar schon Anschlussfragen entwickelt oder merkst, dass du mehr wissen möchtest? Nutze diese Neugier. Jede Hausarbeit wird dich durch unterschiedliche Phasen führen. Vielleicht erlebst du Schreibblockaden und auch Angstgefühle sind häufiger, als du denkst. Wenn du auch noch ein langweiliges Thema hast, fällt es schwer, motiviert zu bleiben. Außerdem erleichtert dir die Wahl eines mit der Seminarveranstaltung verwandten Themas den nächsten Schritt: Literaturrecherche.

3. Keine gute Hausarbeitsfrage ohne gute Literaturrecherche!

Um eine gute Hausarbeitsfrage zu entwickeln, musst du den Forschungsstand deines Themenfeldes abschätzen können. Worüber wird gerade diskutiert? Welche Probleme gibt es (die du zum Thema deiner Arbeit machen könntest)? Worauf können sich die meisten Forscher*innen in diesem Bereich einigen? Wer sind die anerkannten Expert*innen? Das herauszufinden, ist wichtig, damit du keine veralteten oder irrelevanten Fragen stellst oder Standardwerke zum Thema übersiehst. Die Hausarbeitsfrage entwickelst du, während du Literatur sichtest, darüber nachdenkst und dich aktiv mit der Forschung auseinandersetzt. Eine gute Hausarbeitsfrage ist bereits das Ergebnis einer guten Recherche – wie die geht, hat beispielsweise die Uni Bochum zusammengefasst.

4. Keine Allgemeinplätze: Werd‘ konkret!

Je konkreter, desto besser: Die Literatur der Romantik oder die Hexenverfolgung kannst du in der Kürze einer Hausarbeit nicht bearbeiten. Das Verhältnis eines bestimmten romantischen Autors zu seiner Zeit oder einen konkreten Hexenprozess schon eher. Und: Die Hausarbeitsfrage muss auch tatsächlich wissenschaftlich beantwortbar sein. Die Frage, ob Kant ein wichtiger Philosoph war, eignet sich vielleicht für „Wer wird Millionär?“, aber nicht für eine Philosophie-Hausarbeit. Lehrende der Politischen Theorie der Uni Freiburg haben hierzu einen super hilfreichen Screencast aufgenommen. Die Tipps zur Themenfindung gelten längst nicht nur für die Politikwissenschaft.

5. Sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Du hast eine Frage gefunden, stürzt dich in die Gliederung und Beantwortung und merkst: Irgendwas klappt hier nicht. Das ist der Moment, in dem du deine*n Prüfer*in um einen Sprechstundentermin bittest. Probleme sind Teil des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses. Je früher du dich an deine Dozierenden wendest, desto schneller und besser lassen sich Lösungen finden. Vielleicht musst du die Frage tatsächlich etwas abändern oder du hast dich in irgendeinem Nebenthema verfahren, das mit der Frage gar nichts zu tun hat. Wenn du dich nun direkt bei deiner Betreuung meldest und die Frage vor der Bearbeitung schon abgesprochen hast, weiß dein*e Prüfer*in die Situation einzuschätzen und kann dir Tipps geben.

6. Wenn’s mal nicht geklappt hat: Vom Feedback lernen

Wissenschaftliches Arbeiten erfordert Übung. Das gilt auch für die Fragestellung. (Nicht nur) Wenn du eine schlechte Note bekommen hast: Überwinde dich und frag‘ nach konkretem Feedback. Was war gut an der Fragestellung, was schlecht? Worauf solltest du künftig achten? Die Antworten helfen dir bei der nächsten Hausarbeit und machen dich selbstsicherer, weil du realistischer einschätzen kannst, was deine Stärken sind und was du bis zur nächsten Hausarbeit noch verbessern kannst. Hausarbeiten sind eine Vorbereitung auf die Abschlussarbeit: Je mehr du dich im Vorfeld mit der Entwicklung von Fragestellungen auseinandergesetzt hast, desto leichter wird dir die Entwicklung einer Fragestellung für deine Thesis fallen!

Fazit: Was macht die perfekte Hausarbeitsfrage aus?

Die eine perfekte Hausarbeitsfrage gibt es also nicht. Du kannst aber durch Übung und fachlichen Austausch lernen, gute Fragen zu formulieren. Eine solche Hausarbeitsfrage passt zum Umfang der Hausarbeit, deinen Fähigkeiten, den verwendeten Methoden und der zur Verfügung stehenden Literatur. Sie ermöglicht dir, unter Beweis zu stellen, dass du wissenschaftlich arbeiten und dich kritisch mit einem Thema auseinandersetzen kannst. Das heißt für dich: üben, üben, üben. Am besten fängst du sofort damit an!

Übrigens: Auch bei Hausarbeiten kann eine Lerngruppe sinnvoll sein: Die gemeinsame Diskussion eurer Hausarbeitsthemen führt zu neuen Blickwinkeln, einem besseren Verständnis fürs Thema und macht gute Laune.

Wusstest du, dass du dir deine Lernorganisation mit diversen Apps erleichtern kannst? Hier stellen wir dir die besten Apps fürs Studium vor.

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